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Nordamerika

Foren und Mailinglisten:

Forum Überseeische Auswanderung: Ein sehr gut besuchtes Forum über Auswanderer. Viele, viele Beiträge, eine wahre Fundgrube.

GenForum: Ein Forum für Genealogie in den USA.

Rootsweb: Ein riesiges Portal für Mailinglisten

Museen in Deutschland:

Auswandererhaus in Bremerhaven

Erlebnismuseum BallinStadt

Modell des alten Hafens in Bremerhaven im Deutschen Schifffahrtsmuseum

Um 1830 begann die erste große Auswanderungswelle im Osnabrücker und Tecklenburger Land nach Nordamerika. Aufgrund der Armut und Abhängigkeit, die die Menschen hier erfuhren, machten sich viele auf den Weg, um bessere Lebensbedingungen zu finden. Seit Mitte des 19. Jahrhunderts richteten sich die Auswandererströme fast ausnahmslos auf die Vereinigten Staaten. Die Siedler kamen dort an der Ostküste an und wanderten immer weiter nach Westen, um neues Land zu erschließen. Auch die Goldfunde in Kalifornien seit 1848 zogen immer mehr Menschen in den Westen.

Um 1848 kamen zu den wirtschaftlichen Gründen auch noch politische; die sogenannten Forty-Eighters oder „Achtundvierziger“ verließen nach der gescheiterten Märzrevolution ihr Heimatland. Während des amerikanischen Bürgerkrieges verebbte der Auswandererstrom nach Nordamerika zunächst, aber nach 1865 flammte eine neue Welle auf. Über 5 Millionen Menschen aus den heute zu Deutschland gehörenden Ländern verließen wohl Ihre Heimat, um in Nordamerika zu leben.

Quellen:

Im Staatsarchiv Osnabrück gibt es eine umfangreiche Aktensammlung und Online-Findbücher über die Auswanderer aus dieser Gegend. Link zur Online-Suche (rechts auf „Auswanderersuche“ klicken)

F. Müller: Westfälische Auswanderer im 19. Jahrhundert. Auswanderung aus dem Regierungsbezirk Münster, I. Teil: 1803–1850 (Beiträge zur westf. Familienforschung Bd. 22–24, 1964–1966) Downlad: PDF

F. Müller/N. Henkelmann: Westfälische Auswanderer im 19. Jahrhundert, Auswanderung aus dem Regierungsbezirk Münster, II. Teil: 1851–1900 (Beiträge zur westf. Familienforschung Bd. 60, 2002)

F. Müller: Westfälische Auswanderer im 19. Jahrhundert. Auswanderung aus dem Regierungsbezirk Minden. I. Teil: 1816–1900 (Beiträge zur westf. Familienforschung Bd. 38-39, 1980-1981)

F. Müller: Westfälische Auswanderer im 19. Jahrhundert. Auswanderung aus dem Regierungsbezirk Minden, II. Teil: Heimliche Auswanderung 1814–1900 (Beiträge zur westf. Familienforschung Bd. 47-48, 1989-1990)

Liste der münsterländischen Einwanderer nach Quincy, Illinois. Nach M. K. Brinkman: Quincy, Illinois, Immigrants from Münsterland, Westphalia, Germany, Vol. 2 (PDF)

Innenansicht der dritten Klasse eines Auswandererhauses 1882

Links:

US-Gen-Web-Project: Ein riesiges Internetportal für alle Bundesstaaten. Umfangreiche Linklisten, Datensammlungen u.v.m.

Forschungsstelle Deutsche Auswanderer in den USA (DAUSA): Viele interessante Beiträge zum Thema.

Bernd Jürjens: Das Amerikabild im Jahrhundert der Auswanderung. Eine Untersuchung am Beispiel der Oldenburger Presse von 1814 bis 1875 (Auf der Seite der DAUSA)

Auswanderungen aus dem Kreis Steinfurt im 19. Jahrhundert

Willi Paul Adams: The German Americans. An Ethnic Experience. (Vollständig im Internet) (Deutsche Fassung: Deutsche im Schmelztiegel der USA

Sehr umfangreiche amerikanische Seite über die Auswanderung mit vielen Bildern von Maggie Blanck.

Lieder deutscher Emigranten nach Amerika

Martin Holz: Verschiedene Dokumente zur Auswandererforschung (auf Amerikanetz)

German Heritage: eine Seite über das deutsche Erbe in Amerika.

Datenbanken für die Online-Recherche:

NARA: Amerikanisches National-Archiv, durchsuchbare Datenbank für Passagierlisten.

Einwanderer 1860-1869: Datenbank, die man nach Namen durchsuchen kann

ancestry.de: Man kann sich (gegen Gebühr) registrieren und hat Zugriff auf eine riesige Datenmenge aus der ganzen Welt (Auswandererlisten, Passagierlisten, US-Volkszählungen, Telefonbücher, Stammbäume, …)

Find a grave: Millionen Gräber mit ihren Daten online. Teileweise mit Fotos.

Genealogy Research Guide: Übersicht über kostenlose Volkszählungslisten in den USA

Census Online: Datenbank mit Volkszählungsdaten aus den U.S.A.

Familysearch: Datenbank der Mormonen. Millionen Daten aus der ganzen Welt.

Datenbank mit amerikanischen Familienforschern, die nach ihren Vorfahren in Westfalen suchen.

Amerikanische Datenbank mit auswanderern aus dem Emsland

Auswandererbriefe aus Nordamerika. Hier auch eine Liste mit 300 Briefeschreibern und deren Herkunftsorten. Weiterhin eine Liste der Einzelbriefe und eine Liste der gedruckten Briefe.

Newspaper Abstracts: Abschriften alter Zeitungen, in denen Geburten, Heiraten, Sterbedaten und andere Informationen stehen.

ISTG: riesige Datenbank mit Namen aus Schiffs- und Passagierlisten

Die Heimat verlassen?

Im alten Hafen von Bremerhaven

1830 – Beginn der Auswanderungswelle

Die wirtschaftliche Lage bei den Köttern und Heuerlingen war schlecht, und sie waren unzufrieden mit den Heiratsbeschränkungen, dem Gesindezwang und den dadurch entstandenen ständigen Spannungen zwischen ihresgleichen und den Bauern. Aufgrund der Armut und Abhängigkeit machten sich viele Menschen auf den Weg, um bessere Lebensbedingungen zu finden. Mit Pferdewagen fuhren sie nach Bremen, um von dort mit einem Schiff nach Bremerhaven zu fahren.

Aufgrund der Vielzahl der Auswanderer versuchte das Innenministerium des Königreichs Hannover ab 1832, einen Überblick über das Geschehen zu bekommen, indem die verschiedenen Ämter Berichte zusandten. Jedes Jahr wurden Auflistungen erstellt, die neben dem sozialen Status auch die Motive und das Vermögen der Auswanderer erfassten. Den größten Anteil der Auswanderer machten natürlich die Heuerleute und Dienstboten, aber auch Bauerskinder aus.

Rückwanderer und Heimkehrer

Besonders beobachtet wurden die Rückwanderer, denn diese kamen gewöhnlich völlg mittellos wieder zuhause an und hatten hier aber ihre gesamte Habe verkauft. Auch die von den Gemeinden abgeschobenen straffälligen und mittellosen Personen sollten natürlich nicht zurückkommen.

Dem Militärdienst entgehen

Seit 1820 betrug die Zeit des aktiven Militärdienstes ein Jahr, außerdem war eine sechsjährige Bereitschaftszeit abzuleisten. Um dieser Militärpflicht zu entgehen, wanderten viele junge Männer illegal aus. Ab 1846 mussten die Auswanderer daher durch Anschläge bekanntgeben, dass sie auswandern wollten, erst dann wurde der nötige Reisepass ausgehändigt. Außerdem wurde für jeden Auwanderer eine Konzession notwendig, für die der Makler eine Kaution hinterlegen musste.

Deserteure wurden damals über lokale Zeitungen gesucht. Eine gute Quelle, um nach Namen aus unserem Raum zu suchen, ist das Münsterische Intelligenzblatt. Hier gibt es Links zu den einzelnen Jahrgängen (linke Spalte).

Links:

Aufsätze über die 1848er auf der Seite der DAUSA

Tagebuch von Johann Friedrich Wilhelm Wellmann, der 1859 nach Cincinnati auswanderte. Seine Heimat bei Stemwede und der Aufbruch.

Der Wagen ist gepackt, es kann losgehen.

Auswanderungsagenten

Links:

Bremer Passagierlisten: auf der Internetseite des Bremer Ahnenforschervereins „Die Maus“.

Links:

Martin Holz: Konzessionierte Agenturen zur Beförderung von Auswanderern und Auswanderer aus dem Regierungsbezirk Münster nach Brasilien (auf Amerikanetz)

Agenten, Reeder und Makler

Während die Auswanderungswilligen bis ca. 1840 selbst nach Bremen reisen und sich um einen Platz auf einem Schiff bemühen mussten, unterhielten die Reedereien später sogenannte Auswandereragenten, die in den Gemeinden im Binnenland die Plätze auf den Schiffen anboten. Der Aufwand, ein Schiff fristgerecht und möglichst komplett mit Passagieren zu belegen, war für die Reedereien sehr hoch, solange die Auswanderer allein oder in kleinen Gruppen in den Hafenstädten auftauchten. Es war üblich, dass die Auswanderer die Verträge in den Hafenstädten mit den Kapitänen oder mit dafür bestellten Kaufleuten abschlossen. Ab den 1840er Jahren setzte man wegen dieses hohen Aufwandes im Binnenland Agenten ein, die diese Aufgaben übernahmen. Diese Agenten waren befugt, Überfahrtsverträge abzuschließen und versorgten die Auswanderer schon vorab mit Informationen.

Bestellung eines Auswandereragenten (aus dem Münsterischen Amtsblatt 1860 Nr. 1 S. 8)

Beim Auswanderungsagenten (Holzstich von 1883)

Die Überfahrt

In unserer Zeitschrift „Spurensuche Ladbergen“ befindet sich ein Artikel über Ladberger in der Neuen Welt. Hier ist auch viel über die Überfahrt zu lesen.

Links:

Tagebuch von Johann Friedrich Wilhelm Wellmann, der 1859 nach Cincinnati auswanderte. Die Überfahrt.

Karte für Auswanderer von 1853

Auf der Seite der DAUSA. Sehr interessant! Einfach auf die Karte klicken, und man erhält eine Detailansicht.

Die Auswanderer gehen an Bord.

Die Überfahrt nach Nordamerika dauerte auf einem Segelschiff ca. zwei Monate. Diese Fahrt war sehr beschwerlich; nicht immer war das Wetter gut, und Stürme bescherten vielen Passagieren eine starke Seekrankheit. Auch konnte es passieren, dass auf dem Schiff die Cholera ausbrach und die Zahl der Passagiere drastisch reduzierte.

Nicht von Beginn an gab es Bestimmung, die die Passagiere auf den Schiffen schützten. So wurde schließlich die Höhe des Zwischendecks zuerst auf 1,72 Meter, später auf 1,83 Meter festgelegt, und es wurde zur Regel, dass jedem Auswanderer mindestens eine Fläche in der Größe eines Bettes zustand. 50 Passagiere teilten sich eine Toilette, Krankheiten breiteten sich so natürlich sehr schnell aus. Man kann sich wohl kaum vorstellen, wie die Bedingungen für die Passagiere aussahen, bevor es diese Bestimmungen gab.

Seit 1857 wurden die Segelschiffe nach und nach von Dampfern abgelöst, die die Strecke in zwei Wochen statt in zwei Monaten bewältigten. Bequemer wurde auch die Reise aus dem Binnenland; 1862 wurde eine Eisenbahn für die Strecke Bremerhaven – Geestemünde in Betrieb genommen. Auch in Amerika gab es für die Flussfahrten immer mehr Dampfschiffe, Eisenbahnstrecken vermehrten sich rasant.

Im „Handbüchlein für Auswanderer nach Amerika“ von Dr. Marriott (1854):

Abreisehäfen

Die meisten Auswanderer aus unserer Gegend fuhren mit Pferdewagen nach Hamburg oder Bremen (bzw. ab 1850 Bremerhaven), um dort den Atlantik zu überqueren.

Bremen / Bremerhaven

Der 1830 gegründete „Bremer Hafen“ in Bremerhaven war tiefer als der in Bremen, so konnten größere Schiffe mit mehr Tiefgang die Menschen aufnehmen. Dort wurde auch seit 1850 ein Auswandererhaus betrieben. Ab 1832 war es für die Kapitäne Pflicht, Passagierlisten zu führen, die im Bremer Nachweisungsbureau für Auswanderer abgegeben werden mussten. Leider wurden diese Listen bis in die 1870er Jahre vernichtet. Um die vielen Menschen unterzubringen, die oft lange auf die Schiffe warten mussten, baute ein Kaufmann 1850 das Auswandererhaus. Hier konnten bis zu 2000 Menschen Quartier beziehen. Das Haus wurde 1864 wieder geschlossen.

Hamburg

Im Jahre 1847 wird in Hamburg die HAPAG ( Hamburg-Amerikanische Packetfahrt-Actien-Gesellschaft) gegründet, und 1848 begann sie, mit dem Schiff „Deutschland“, Linienfahrten zwischen Hamburg und New York anzubieten. Das Auswanderergeschäft trägt wesentlich zum Aufstieg der neuen Schifffahrtslinie bei, bald konnten neue Schiffe gebaut und das Unternehmen vergrößert werden. Bremen bzw. Bremerhaven hatten unter Auswanderern einen sehr guten Ruf als Auswandererstadt, da hier das Auswanderungsgesetz die Reeder dazu verpflichtete, Proviant und Platz zur Verfügung zu stellen. Dagegen galt es sich durchzusetzen. So bauten die HAPAG und andere Hamburger Reedereien in Deutschland und den Nachbarländern ein Netz von Auswanderungsagenturen auf. Auch hier erlässt der Senat ein Gesetz zum Schutz der Auswanderer.

Weitere Häfen, die von Auswanderern angesteuert wurden, waren Le Havre, Antwerpen und Liverpool.

Datenbanken für die Online-Recherche:

The Ships List: riesige Menge an Infos über Auswandererschiffe, Passagierlisten, Schiffe allgemein.

Bremer Passagierlisten: auf der Internetseite des Bremer Ahnenforschervereins „Die Maus“.

ISTG: Immigrant Ships Transcribers Guild, Datenbank mit Passagierlisten

NARA: Amerikanisches National-Archiv, durchsuchbare Datenbank für Passagierlisten.

Castle Garden: Datenbank mit Einwanderern in die U.S.A. 1820 – 1892.

Ellis Island: Datenbank mit Einwanderern in die U.S.A. ab dem Jahr 1892, in dem Ellis Island eröffnet wurde.

Einwanderer 1860-1869: Datenbank, die man nach Namen durchsuchen kann

ancestry.de: Man kann sich (gegen Gebühr) registrieren und hat Zugriff auf eine riesige Datenmenge aus der ganzen Welt (Auswandererlisten, Passagierlisten, US-Volkszählungen, Telefonbücher, Stammbäume, …)

Modell eines Auswandererschiffes im Deutschen Schifffahrtsmuseum

Das Auswandererhaus in Bremerhaven um 1850

Bremerhaven im Jahr 1849

Deutsche Auswanderer im Hamburger Hafen (A. Horn, 1865)

Jeder Passagier wird aufgerufen. Der Gesundheitszustand wird überprüft, und auch, ob die Passagiere die Bestimmungen für die Überfahrt einhalten.

Die Ankunft

Links:

Tagebuch von Johann Friedrich Wilhelm Wellmann, der 1859 nach Cincinnati auswanderte. Die Ankunft.

Einwanderer in Castle Garden, New York, 1866

Einwanderer vor Ellis Island 1902

New Orleans:

Um 1860 war New Orleans der zweitgrößte Hafen der Vereinigten Staaten. Viele Einwanderer gingen hier an Land.

Überblick über Passagierlisten von Schiffen, die in New Orleans anlegten

New Orleans 1898

Man konnte die Schiffreise zu verschiedenen Häfen in der Neuen Welt buchen. Die Ankunftshäfen in Nordamerika waren hauptsächlich Philadelphia, New York, Baltimore, Boston und New Orleans. Je nachdem, wohin man weiterreisen wollte, gab es die Häfen im Nordosten; von dort ging es oft zu Fuß oder zu Pferd in Trecks über die Appalachen Richtung Westen. Bis zum Bürgerkrieg reisten viele Einwanderer auch nach New Orleans, denn auf dem Mississippi wurden preisgünstige Dampfschiffpassagen zur Weiterfahrt angeboten. Diese Fahrten mit den Flussdampfern galten als sehr gefährlich.

Wenn die Einwanderer erst einmal an Land waren, hatten sie mit vielen Widrigkeiten zu kämpfen. Sie verstanden die Sprache nicht, und es gab viele geschäftstüchtige Kaufleute und Hoteliers, die um Kunden buhlten. Aber es gab auch viele Betrüger, die zum Beispiel ungültige Eisenbahntickets verkauften. In den 1840er Jahren wurde daher eine  staatliche Stelle eingerichtet, die den Einwanderern behilflich sein sollte.

Im Jahr 1825 war der Erie-Kanal fertiggestellt, wodurch New York als Anlaufstelle an Bedeutung gewann. Ab der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts kamen schließlich zwei Drittel der Einwanderer in New York an.

Ankunftshäfen in New York:

Castle Garden

An der Südspitze Manhattans im Battery Park lag das erste Einwandererzentrum von New York. Vom 1. August 1855 bis zum 18. April 1890 wurden hier die Einwanderer empfangen und registriert. Es gibt eine Online-Datenbank, die man nach Namen durchsuchen kann.

Barge Office

Das Barge Office lag auch an der südöstlichen Spitze Manhattans. Vom 19. April 1890 bis zum 31. Dezember 1891 wurden die Einwanderer von den Schiffen hierhergeleitet und registriert. In einer zweiten Phase wurde es vom 15. Juni 1897 bis zum 16. Dezember 1900 genutzt.

Ellis Island

Die Insel Ellis Island lag südlich von Manhattan und wurde seit dem 1. Januar 1892 als Einwandererstation genutzt. Dies hatte den Vorteil, dass man nun zunächst die Passagiere auf ihre Gesundheit hin untersuchen konnte. Wenn auf einem Schiff eine ansteckende Krankheit herrschte – die Cholera kam gar nicht selten vor – waren die Passagiere noch nicht auf dem Festland und stellten keine Gefährdung dar. Heute befindet sich dort ein Einwanderermuseum. Es gibt eine Online-Datenbank, die man nach Namen durchsuchen kann.

Willkommen im Land der Freiheit!

Datenbanken für die Online-Recherche:

The Ships List: riesige Menge an Infos über Auswandererschiffe, Passagierlisten, Schiffe allgemein.

Bremer Passagierlisten: auf der Internetseite des Bremer Ahnenforschervereins „Die Maus“.

ISTG: Immigrant Ships Transcribers Guild, Datenbank mit Passagierlisten

NARA: Amerikanisches National-Archiv, durchsuchbare Datenbank für Passagierlisten.

Castle Garden: Datenbank mit Einwanderern in die U.S.A. 1820 – 1892.

Ellis Island: Datenbank mit Einwanderern in die U.S.A. ab dem Jahr 1892, in dem Ellis Island eröffnet wurde.

Einwanderer 1860-1869: Datenbank, die man nach Namen durchsuchen kann

ancestry.de: Man kann sich (gegen Gebühr) registrieren und hat Zugriff auf eine riesige Datenmenge aus der ganzen Welt (Auswandererlisten, Passagierlisten, US-Volkszählungen, Telefonbücher, Stammbäume, …)

Baltimore:

Unterkunft für deutsche Einwanderer und Seeleute in Baltimore, 1907

Die Reise im Inland

Cumberland Gap in den Appalachen

Sinkendes Dampfschiff auf dem Mississippi

… über die Appalachen

Viele Einwanderer, die im Hafen von Baltimore an Land gingen, nahmen die langwierige Route über die Appalachen bis zum Fluß Ohio, auf dem sie dann mit einem Flußschiff zu ihrem endgültigen Ziel reisten.

Nachdem immer mehr Einwanderer in die Region der Appalachen drängten, wurden die dort lebenden Indianer mittels „Verträgen“ aus dem Gebiet verdrängt. Sie wurden unter anderem über den „Trail of Tears“ in neue Gebiete umgesiedelt.

Die am meisten genutzte Route über die Appalachen war der Cumberland-Pass – ein auf 488 m Höhe gelegener Pass in den Cumberland Mountains. Daniel Boone erweiterte diesen alten Indianerpfad, um ihn für Migranten besser passierbar zu machen.

… von New Orleans den Mississippi hinauf

Man konnte auch nach New Orleans segeln und mit einem Dampfboot den Mississippi hinauf fahren. Aber die Fahrt auf einem Flussdampfer war nicht weniger gefährlich als die Überfahrt über den Atlantik. Auch hier rafften Epidemien wie die Cholera viele Passagiere dahin. Im Jahr 1849 war bekannt, dass jedes Mississippi-Schiff infiziert war. In dieser Zeit kamen ca. 4000 Einwanderer pro Woche in New Orleans an.

Auch versteckte Sandbänke und im Fluss treibende Baumstämme konnten eine Gefahr sein, da sie die Schiffswand aufreißen konnten. Fluten konnten Kanäle durch unvorhersehbare Ablagerungen unpassierbar machen, so dass sich die Schiffe um Wochen verspäteten. Hinzu kamen noch die Brand- und Explosionsgefahr und Hurricanes, die auch früher schon das Land verwüsteten.

Daniel Boone führt Siedler über den Cumberland-Pass in den Appalachen

Die Route von der Ostküste bis zum Ohio-Fluss

Der Mississippi in New Orleans

Mississippi-Dampfschiffe in Memphis

Die neue Heimat

Datenbanken für die Online-Recherche:

ancestry.de: Man kann sich (gegen Gebühr) registrieren und hat Zugriff auf eine riesige Datenmenge aus der ganzen Welt (Auswandererlisten, Passagierlisten, US-Volkszählungen, Telefonbücher, Stammbäume, …)

Find a grave: Millionen Gräber mit ihren Daten online. Teileweise mit Fotos.

Genealogy Research Guide: Übersicht über kostenlose Volkszählungslisten in den USA

Census Online: Datenbank mit Volkszählungsdaten aus den U.S.A.

Familysearch: Datenbank der Mormonen. Millionen Daten aus der ganzen Welt.

US-Gen-Web-Project: Ein riesiges Internetportal für alle Bundesstaaten. Umfangreiche Linklisten, Datensammlungen u.v.m.

Newspaper Abstracts: Abschriften alter Zeitungen, in denen Geburten, Heiraten, Sterbedaten und andere Informationen stehen.

Die Einwanderer waren in der „Neuen Welt“ nicht immer gern gesehen. Die stärksten Immigrantenraten wurden in Nordamerika in den 1850er Jahren registriert: die Zugereisten machten mehr als 10 Prozent der Bevölkerung von 1850 aus. In den Städten gab es deutsche Viertel – die zweithöchste Zahl an Einwanderern stellten die Iren dar.

In den 1830er Jahren entwickelte sich in den nordöstlichen Einwandererstädten eine nativistische, protestantische Bewegung, die hauptsächlich gegen die katholischen Iren gerichtet war. Eine überregionale nativistische Partei bildete sich 1854, als der Zerfall des bisher bestehenden Parteiensystems mit einer besonders großen Einwandererwelle zusammentraf: die „Know-Nothing-Partei“.  Der Name entstand, da sich die Parei aus geheimen Logen bildete, von denen die Mitglieder erklären mussten, dass sie nichts wüssten.

Die Forderungen der Know-Nothing-Partei lauteten, dass Einwanderer sich erst nach 21 Jahren im Land naturalisieren können und wählen dürfen sollten.

Es kam zu einigen Krawallen, in die die Know-Nothigs verstrickt waren; der schlimmste fand 1855 in Louisville statt. Aber auch die Kämpfe in St. Louis und Baltimore forderten einige Todesopfer. Die Bewegung blieb nicht lange populär, und die meisten Nativisten traten später der republikanischen Partei bei, gaben dort jedoch nicht den Ton an.

Der Bürgerkrieg war schließlich ein Ereignis, das die Integration der Deutschen stark förderte. Viele der Männer, die sich mittels der Auswanderung dem Wehrdienst zuhause entzogen hatten, meldeten sich hier zur Musterung.

Leben und Arbeit unter neuen Bedingungen

Martin Holz: Briefe aus Amerika von Anton Bohr (auf Amerikanetz)

Martin Holz findet den Zeitungsartikel „Wer wird, in Minnesota gebraucht?“ (auf Amerikanetz)

In unserer Zeitschrift „Spurensuche Wersen“ befindet sich ein Artikel über die Bedingungen, denen die deutschen Einwanderer ausgesetzt waren.

Schule und Sprache

Jan Wirrer: Niederdeutsche Sprachinseln im Mittleren Westen der USA (auf Amerikanetz)

Buch: Der richtig sprechende Amerikaner, oder gründliche Anweisung in kurzer Zeit die englische Sprache zu erlernen. Ein treuer Helfer nach Amerika Auswandernder. Dritte verbesserte Auflage, revidiert in Amerika. Bremen. Verlag von A. D. Geisler. 1848. (Auf der Seite der DAUSA)

In unserer Zeitschrift „Spurensuche Lienen“ befindet sich ein Artikel über die Entstehung des amerikanischen Schulsystems und darüber, wie die Einwandererkinder in den Schulen und mit der neuen Sprache zurechtkamen.

Bürgerkrieg:

Tagebuch von Johann Friedrich Wilhelm Wellmann, der 1859 nach Cincinnati auswanderte. Im Bürgerkrieg.

Rootsweb-Projekt „Civil War“

Soldiers and Sailors: Datenbank mit Daten aus dem amerikanischen Bürgerkrieg.

Wikipedia: Deutsche im amerikanischen Bürgerkrieg

bigcountry.de: Amerikanischer Bürgerkrieg

In unserer Zeitschrift „Spurensuche Leeden“ befindet sich ein Artikel über deutsche Soldaten im amerikanischen Bürgerkrieg.

Karten, Landkauf usw.

Alte Panoramakarten aus den USA: The panoramic map was a popular cartographic form used to depict U.S. and Canadian cities and towns during the late nineteenth and early twentieth centuries.

About.com / Genealogy: Hier ist erklärt, wie es sich mit der Landaufteilung in Townships, Sections und Ranges verhielt. Das kann man gut gebrauchen, wenn man eine Urkunde über einen Landkauf hat, in der diese Daten angegeben sind.

Earth Point: Hier kann man dann nämlich die Township-, Range- und Section-Nummern eingeben. Wenn man Google Earth installiert hat, kann man sich mit einem Klick dort das entsprechende Gebiet anzeigen lassen.