Lotte
Zur Geschichte
1251: Die Bauerschaft Osterberg wird schon jetzt als „Osterberch“ genannt. Der Ritter Hermann Hake schenkte den Hof Osterberg dem von ihm gestifte-ten Katharinenaltar zu Iburg.
1272: Erstmalige urkundliche Erwähnung Lottes, als Bischof Konrad von Osnabrück dem Kloster Gertrudenberg ein Eigentum "in villa Lothe dicta ac in Dhuthe" [im Dorf Lotte und in Düte] überträgt.
4.12.1315: Weihe der Lotter Kirche. Bis dahin hat das Dorf zu St. Marien in Osnabrück gehört, die Bauerschaft Osterberg aber zum Kirchspiel Leeden. Die Lotter mussten also zur Marienkirche in die Messe gehen. Daran erinnert heute noch der „Lotter Kirchweg“.
1347 – 1352: Die Pest rafft in ganz Europa zahllose Menschen dahin.
1410: Das Gut Osterberg wurde an Männer geistlichen Standes zur Anlegung eines Klosters verkauft.
1427: Das Kloster Osterberg ging in die Hände der belgischen Kanoniker des heiligen Kreuzordens zu Huy über.
1441: Die Pest wütete auch im Konvent der Kreuzbrüder.
1520: Streit zwischen den Mönchen des Klosters Osterberg und dem damaligen Landesherrn um eine Besitzung.
1527: Graf Konrad von Tecklenburg trat zum evange-lischen Glauben über.
1538: Die Mönche des Klosters Osterberg versuchten, sich dem Willen des Grafen zu Tecklenburg zu wider-setzen. Der Graf vertrieb die Kreuzherren und nahm die Klostergüter an sich.
1546: Beginn des Schmalkaldischen Krieges – auch das Tecklenburger Land war von den Kriegswirren betroffen. Teile der Grafschaft fielen nach der Niederlage des Schmalkaldischen Bundes an Kaiser Karl V.
1552: Die Kreuzherren erhielten nach langem Rechtsstreit das Kloster Osterberg zurück.
1574: Einführung der Reformation in Lotte.
Um 1580: Einrichtung der ersten Kirchspielschule in Lotte.
1618: Graf Adolph von Bentheim und Tecklenburg bemächtigt sich des Klosters Osterberg.
1618-1648: Dreißigjähriger Krieg. Die Grafschaft Tecklenburg blieb neutral, die Bevölkerung war jedoch immer wieder von durchziehenden Truppen betroffen.
1633: Die Schweden besetzten das Kloster Osterberg, die dort ansässigen Mönche verließen es endgültig.
1659: Gründung des Schützenvereins.
1687: Die Kinder aus der Bauerschaft Osterberg bekamen einen eigenen Schullehrer.
1707: Die Grafschaft Tecklenburg wurde vom Haus Solms-Braunfels an den preußischen König verkauft.
1716: Preußenkönig Friedrich Wilhelm I. führte die allge-meine Schulpflicht ein.
20.5.1809: Einrichtung der Mairie Lotte unter Napoléon.
1. Januar 1810: Der "Code Napoléon", das französische Zivilrecht, trat in Kraft.
18.11.1813: Einrichtung der Bürgermeisterei Lotte.
1817: Das schlimmste Hungerjahr im Tecklenburger Land. In dieser Zeit waren Überfälle und Diebstähle aus Not an der Tagesordnung.
1818: Hausnummernvergabe in Lotte und Wersen.
1830er Jahre: Beginn der Auswanderungswelle im Tecklenburger Land. Zwischen 1832 und 1850 wanderten 147 Personen aus Lotte aus - fünf gingen nach Holland, alle anderen wanderten nach Nordamerika aus. Lotte hatte weniger Auswanderer zu verzeichnen als Wersen, da hier der Boden fruchtbarer war und eine bessere Ernährungsgrundlage bot.
6.12.1844: Einrichtung des Amtes Lotte.
1848: Revolution in ganz Preußen, nachdem ein Jahr zuvor der Preis für Korn um das Fünf- bis Sechs-fache gestiegen war.
1856: Eröffnung der Eisenbahnlinie von Osnabrück nach Rheine, die durch Lotte führt.
1882: Die Volksschule war zweiklassig und befand sich an der Bahnhofstraße.
1910/11: Bau einer neuen Schule an der Osnabrücker Straße.
1914: Beginn des Ersten Weltkrieges, der auch in Lotte viele Opfer forderte.
1.1.1975: Gebietsreform – Lotte und Wersen bilden von nun an die Gemeinde Lotte.
Pastöre an der evangelischen Kirche in Lotte
Johann Keller | zu Beginn der Reformation |
Hermann von Bockeren | ab 1597 |
Hermann Bredeweg | ? |
Wilhelm Snethlage | 1635 – 1645 |
Theodor Saatkamp | 1645 – 1662 |
Johann Georg Speckmann | 1662 – 1669 |
Augustin Laurentius | 1669 – 1680 |
Friedrich Meyer | 1680 – 1697 |
Johann Wiethoff | 1697 – 1699 |
Joh. Friedr. Alstein | 1700 – 1751 |
Lambert Jak. Wedde | 1750 – 1809 |
Christ. Herm. Gottfr. Hasenkamp | 1800 – 1816 |
Herm. Wilh. Eman. Staggemeyer | 1816 – 1821 |
Herm. Moritz Banning | 1822 – 1838 |
Eberh. Georg Rud. Kobmann | 1839 – 1857 |
Eberh. Herm. Röttger | 1857 – 1888 |
Heinrich Winter | 1888 – 1829 |
Rudolf Smend | 1929 – 1933 |
Quelle: Rosen, Anton: Kirche und Kirchspiel im Tecklenburger Land, Klein Druck und Verlagsanstalt, Lengerich, 1954, Seite 114