Lengerich

Zur Geschichte

9. Jahrhundert
Gründung der Pfarrei. Kirchenpatronin Margaretha. Die Äbtissin zu Herford hatte mindestens seit 1147 das Patronatsrecht (Recht zur Besetzung der Pfarrerstellen) und den Zehnten

19. Mai 1525
Entfernung des Margarethen Standbildes aus der Lengericher Kirche durch Graf Konrad von Tecklenburg (1501-1557)
Ende der Wallfahrten und Folgen für die Wirtschaft

1527
Einführung der Reformation

1538
Graf Konrad von Tecklenburg tritt dem Schmalkaldischen Bund bei (Bund von Hessen, Lüneburg, Anhalt, Mansfeld, Magdeburg und Bremen zum bewaffneten Widerstand bei allen Angriffen um des Glaubens willen) (Schmalkaldischer Bund bei Wikipedia)

1546
Beginn des Schmalkaldischen Krieges

Januar 1547
Das Tecklenburger Land wird durch den Krieg furchtbar in Mitleidenschaft gezogen. Lengerich geht in Flammen auf.

27. Jan. 1547
Graf Konrad unterwirft sich den Truppen des Kaisers. Konrad muss hohe Geldbußen zahlen und verliert die Grafschaft Lingen. Die Kirchspiele Ibbenbüren, Brochterbeck, Mettingen und Recke als Obergrafschaft Lingen werden ihm ebenfalls weggenommen. Konrad behält die Restgrafschaft Tecklenburg und die Herrschaft Rheda.

1587
Graf Arnold von Tecklenburg wechselt vom lutherischen zum reformierten Glauben.

1618 – 1648
Dreißigjähriger Krieg. Die Grafschaften Tecklenburg und Lingen bleiben neutral, trotzdem müssen Kontributionen (Kriegssteuern) gezahlt werden und zwar an beide kriegführende Seiten (an die protestantischen Schweden und den katholischen Kaiser mit ihren jeweiligen Verbündeten) und Einquartierungen von Soldaten ertragen werden. Plünderungen und Brandschatzungen durch durchziehende Soldaten gibt es auch in Lengerich.

1643
Beginn der Friedensverhandlungen in Münster und Osnabrück.

11.7.1645
In Vorbereitung der Friedensschlüsse von 1648 in Osnabrück und Münster traten in Lengerich Vertreter der Kriegsparteien zusammen. Die Parteien vereinbarten ein Mitspracherecht der Reichsstände und freien Reichstädte bei den politischen Fragen des Heiligen Römischen Reiches während der bevorstehenden Friedensverhandlungen.

13. Dezember 1686
Urteilsspruch im mehr als 100-jährigen Streit (1576 – 1686) um die Mitgift der Anna von Tecklenburg (verh. mit Philipp Graf von Solms-Braunfels): Der Graf von Solms erhält drei Achtel der Grafschaft Tecklenburg und der Herrschaft Rheda, sowie je ein Viertel der Schlösser Tecklenburg und Rheda, weil er in fast 100 Jahren die Mitgift nicht hatte nutzen können.

19. März 1707
Wilhelm Moritz Graf von Solms-Braunfels verkauft seine Erbansprüche an der Grafschaft Tecklenburg an den König in Preußen.

13. Mai 1727
Lengerich erhält die Stadtrechte vom preußischen König - Einführung der Akzise (Akzise bei Wikipedia)

1763
in Lengerich grassieren die Pocken

25. Februar 1803
Säkularisation der Klöster und Stifte – der Landesherr kann sich nun das Vermögen der Stifte und Klöster in seinem Herrschaftsbereich aneignen

1806
Krieg Preußens gegen das Kaiserreich Frankreich (Napoleon)

06. August 1806
Ende des sogenannten Alten Reiches (Heiliges Römisches Reich Deutscher Nation)

1806 bis 1810
Lengerich wird Teil des Großherzogtums Berg

10. August 1816
Lengerich wird Teil des Kreises Tecklenburg

ab ca. 1830
Auswanderungswelle

1848/49
Revolution und Aufstände auch in der preußischen Provinz Westfalen

ab 1875
Einführung der Standesämter

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Der Bahnhof in Hohne (Foto: Archiv Hanna Schmedt)

Weiteres vor Ort:

Heimatverein Lengerich
Uhlandstr. 4
49525 Lengerich

Tourist-Information Lengerich
Rathausplatz 1
49525 Lengerich (Westf.)

Ausflüge in die Geschichte:

Feldbahnmuseum Lengerich
Originalfahrzeuge, Ausrüstungsgegenstände, Schrift- u. Fotodokumente von Feldbahnen in Westfalen.

Ca. 4000 Jahre altes Hünengrab in Wechte

Getreidemühle Gut Erpenbeck
Erpenbecker Straße 128, 49525 Lengerich
Ehemaliger Gräftenhof mit Wassermühle und Torhaus

Evangelische Stadtpfarrkirche (ehem. St. Margareta)
Die seit 1527 reformierte Kirche war im Mittelalter eine berühmte Wallfahrtsstätte mit einem wundertätigen Margaretenbildnis.

Haus Vortlage
Vortlager Damm 7, 49525 Lengerich
An der Straße nach Ladbergen liegt das ehemals adlige Rittergut.

Torhaus Römer
Rathausplatz 4. 49525 Lengerich
Die ältesten Teile des Wahrzeichens der Stadt Lengerich stammen aus der Mitte des 13. Jhs. 1852 von der Stadt erworben, diente das Torhaus unterschiedlichen Zwecken, so u. a. als Rathaus, Gefängnis und Klassenzimmer.

Auf dem jüdischen Friedhof in Lengerich